Die Wiederbelebung des historischen Bauernhauses war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen BauherrInnen, ArchitektInnen, und DenkmalpflegerInnen sowie Handwerksbetrieben. Ein auffälliges Merkmal des Gebäudes ist das kunstvolle Bundwerk an der Fassade, das von regionalen Gewerken wiederhergestellt wurde und die bäuerliche Baukultur des Voralpenlandes repräsentiert.
»Gut Sonnenhausen« ist ein Ort, der das Vergangene bewahrt und gleichzeitig den Blick in die Zukunft richtet. Historischer Charme, ökologische Bauweise und liebevolle Detailarbeit schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Selten widmet man scheinbar unspektakulären Plätzen die Aufmerksamkeit, eine sinnvolle Nutzung oder ästhetische Aufwertung anzustreben.
Wir erhielten den Auftrag der Gemeinde Utting, die Planung der Sanierung und Erweiterung des Gesamtkomplexes des ehemaligen Lagerschuppens zu erstellen. Das „Refugium“ sieht eine Umnutzung des Bestandsgebäudes am Bahnhof vor.
Ein Refugium - als Sinnbild für Zuflucht und Schutz - soll mit dem neuen Ensemble geschaffen werden, als lebendige Herberge für Jugend, Vereine, Musik-, Kultur- und Gemeinschaftsleben.

Unser Büro platzte fast aus den Nähten. Und das war fast wörtlich zu nehmen: in der nur dreimonatigen Bauphase wurden von dem Haus aus den 1940er Jahren Dach und Gebälk abgetragen und ein neues, lichtes Dachgeschoß aufgesetzt. Ganz so, als müsse die Schneiderin am zu eng gewordenen Kleid die Naht auftrennen, um ein weiteres Stück Stoff einzunähen.
Das schlichte Satteldach fügt sich in den örtlichen Kontext ein und stellt Bezüge zum Ammersee her: Die unbehandelte Fichtenholz-Brettverschalung des Aufbaus und das mattgraue Zink-Blechdach spiegeln den Charakter der Bootshütten am See wieder.