Die Auseinandersetzung mit der Geschichte, dem Denkmal und den Bedürfnissen der Nutzer ist die Grundlage für funktional und gestalterisch qualitätsvolle Entwürfe.
Unser Büro beschäftigt sich vorwiegend mit dem Umbau, der Modernisierung und Restaurierung im Bestand. Im Vordergrund hierfür steht immer eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte und dem individuellen Charakter des Ortes. Das Hinzufügen neuer Elemente verstehen wir als „Weiterbauen im Bestand“ durch Fugen, Staffelung und Schichtung von Alt und Neu unter Einhaltung eines respektvollen Abstands zum Bestehenden und der Wahrung des Genius Loci.
Es sollen neue Räume mit einer hohen Qualität entstehen, die im Zusammenspiel mit gegenwärtigen und zukünftigen Nutzern eine Einheit bilden und einen Ort beleben. Besonders wichtig ist uns das Vertrauen zwischen Architekten, Bauherren und Firmen, um gemeinsam Ansätze und Lösungen zu entwickeln und nachhaltig starke Beziehungen aufzubauen.
Unser Team bei einer der vielen gemeinsamen Abschlussrunden mit den Bauherren, Referenten, Gemeinden und anderen Beteiligten vor Ort
Die Kaufmannskirche zählt zu den bedeutenden Kulturdenkmalen Erfurts. Sie wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt. Die hohe Qualität des Kirchenraumes wird durch das Wechselspiel von gotischer Architektur – Licht/Sichtbeziehungen - und reformatorischer Ausstattung entscheidend geprägt. Die Öffnung des Kirchenraum und Konzentration der Neueinbauten auf den westlichen Teil hat zur Folge, dass wichtige Beziehungen im Raum nicht durch die neue Funktionalität eingeschränkt werden. Es ist genügend Platz, um den Raum flexibel zu bespielen und durch bewegliche Möblierung nach Bedarf zu gliedern.
Das seit 2000 leerstehende Gebäude ist eingetragen als Einzeldenkmal und zählt zum denkmalgeschützten Straßenraum „Fürstengraben“. Der Zeitpunkt der Errichtung des Handels- und Kontorhauses wird auf 1537 bis 1544 datiert, aus dieser Zeit stammen Teile des Keller- und Erdgeschosses.
In dem zukünftigen Institutsgebäude entstehen im Keller- und Erdgeschoss öffentliche Ausstellungsräume, die Ober- und Dachgeschosse dienen Verwaltungszwecken und dem Studienbetrieb. Am Westgiebel bildet ein Erschließungsneubau den städtebaulichen Abschluss der barocken Bauzeile.
Bei den modernisierten Räumen im Erdgeschoss des Gebäudes Kartäuserstraße 13 handelt es sich um historische Räume des ehemaligen Kartäuserklosters. Planungsziel war es, die unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz zu erhalten, als solche freizustellen und die neuen Funktionsmöbel aus Holzwerkstoffplatten als Insellösungen in den historischen Kontext zu integrieren, um eine nachhaltige Nutzung der historischen Räume zu ermöglichen. Im Eingangsbereich wurden die Garderobe, WC-Räume und eine Dusche im Holzmöbel integriert, im Meetingraum eine Teeküche und im Büroraum ein Schranksystem.
SMITS+TANDLER Freie Architekten und Ingenieure Partnerschaft
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Peter Tandler
1992