„Our main energy in all our projects flows into their architectural quality. We aim to design ecologic and healthy spaces also for the main stream.“
Angezogen von der erzählerischen Kraft der Abstraktion, zeichnen wir mit den Bauten räumliche Bilder. Sie greifen in die Konstruktion ein und bedienen sich ihrer Gesetzmäßigkeiten. Die Überwindung technischer Standards, überholter Typologien und der Kampf um den genauen Zuschnitt der geforderten Normen und Verordnungen führen uns zu einer permanenten Überschreibung aller Parameter. Die Rückkopplung von der Baustelle ist in diesem Schaffensprozess ebenso willkommen wie eine intensive Auseinandersetzung mit der Bauherrenschaft. Der Anspruch, mit dem gebauten Werk studierend vorzugehen, ehrt die Sache an sich - die Architektur.
(Studio Language in Colin Rowe, “Two Italian Encounters”, in As I was Saying: Recollections and Miscellaneous Essays, vol. 1: Texas, Pre-Texas, Cambridge, ed. Alexander Caragonne, MIT Press, 1996, 3–10, hier 10)
Das Erlebnisportal Weimar steht als „Gastspiel“ zwischen Rotem Schloss, Gelbem Schloss, Neuer Wache und der Erweiterung der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek hinter, über und auf der klassizistischen Coudray-Mauer. Das Schaustück zum Wandel der Zeiten realisiert experimentelles und innovatives Bauen: Für den Bau aus 18-22cm Kreuzlagenholz wurde in forschender Entwicklung das historische Baumaterial Birkenrinde als Fassade neu implementiert. Indirekt referenziert der Bau somit das von Goethe ebenso temporär gedachte Borkenhäuschen im nahen Ilmpark und lädt ein, das Ephemere im Bauen zu bedenken.
Roh, monolithisch und verschliffen stellt sich der neue Kopfbau in den suburbanen Raum in Berlin Rosenthal-Nord. Neben dem ´remettre´ (abstellen, legen, versorgen) der Ursprungsnutzung Remise dehnt sich das familiäre Wohnen und bildhauerische Arbeiten im neuen Gefüge dreidimensional aus. Ein doppelhoher Ernraum versammelt die Menschen am Feuer. Hier ermöglicht die fugengenaue Umsetzung, dass das Rohmaterial autopoietisch in den Raum spielt. Low-Budget und unvermittelt geht das Halbzeug in den Dialog mit den Nutzern - Oh Lord, won't you buy me a house in Berlin.
Die malerische Alleinlage des Dreiseithofes und die Rahmenbedingung des kaum vorhandenen Baubudgets provozieren von Anfang an die Abwägung aus Intro- und Extroversion für den Umbau in ein Fotostudio. Der neue Blick, geschnitten in die massive Feldsteinmauer, balanciert sich aus mit dem fotografischen Endlosraum vor der fast gleich großen Hohlkehle. Die Treppe in das engmaschige Nagelbinderdach thematisiert, wie sich die Mittellinie horizontal und vertikal als Ankerpunkt im offenen Raum verankern und bildet ein dynamisches Schultergelenk im Raum aus.
Helga Blocksdorf / Architektur
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Prof. Helga Blocksdorf
2013