
Architektur soll "echt" im Sinne einer starken Plastizität und erlebbaren Materialität sein.
Wir beschäftigen uns intensiv mit öffentlichen Bauten wie Schulen und Kindergärten. Die Gestaltung großzügiger Innen- und Außenräume, welche die Kinder, Erzieher und Lehrer nicht einschränken sondern vielmehr aufatmen lassen liegen im Fokus unserer entwerferischen Arbeit. Im Planungsprozess versuchen wir dabei nicht nur die Wünsche der Auftraggeber zu berücksichtigen sondern, soweit möglich, auch spielerische Ideen der späteren Nutzer einfließen zu lassen.
Die Schaffung von Wohnraum stellt für uns einen weiteren thematischen Schwerpunkt dar: Individuelles Wohnen in der Stadt und auf dem Land als Rückzugort, als Ort der Selbstentfaltung und Selbstbestimmtheit.
Als Leipziger Büro spielt für uns das Um- und Weiterbauen bereits bestehender Gebäude ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei Instandsetzungen versuchen wir die den Gebäuden innewohnende Struktur aufzudecken und zeitgemäß fortzuschreiben.
Wir versuchen eine gestalterische Leitidee zu entwickeln die stark und verständlich genug ist um sie mittels der zur Verfügung stehenden Mittel in den Bau eines Gebäude zu übersetzen. Im Laufe des Planungs- und Realisierungsprozesses sind nach unserer Erfahrung neben Skizzen, Plänen und Bildern eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit sowie ein großes Maß an Beharrlichkeit erforderlich.
Und: Wir betreuen die Projekte in allen Leistungsphasen selbst um eine kontinuierliche Kontrolle über die Qualität des Vorhabens zu behalten.
Schaffung von Räumen die Begegnungen und Kommunikation zwischen den Menschen evozieren und diese als mündige, politische Bürger verstehen.
Anders noch als Student beeindrucken mich heute vor allem starke Naturräume und Landschaften. Die Weitläufigkeit, die Wucht und die Vielfalt der Natur lassen alles von Menschenhand erschaffene vergleichsweise übersichtlich erscheinen.
Das Gebäude schließt als neuer Baustein das vorhandene Ensemble einer offenen Blockrandbebauung ab. Das Gebäude fügt sich ihn den städtebaulichen Kontext ein ohne seine Identität und zeitliche Herkunft zu verleugnen. Die „zweiteilige Fassade“ entspricht den städtebaulichen Vorgaben und ermöglicht es gleichzeitig den Wohnraum der Bewohner großzügig nach Außen zu erweitern.
Bauherr und Architekt des Vorhabens wurden während des Genehmigungsverfahrens durch die Stadt Leipzig aufgefordert einen Wettbewerb zur Gestaltung der Fassade auszuloben. Wir wurden zur Teilnahme eingeladen und konnten das Verfahren für uns entscheiden. Eine großformatig elementierte Sockelzone aus Faserbetonelementen, differenzierte Putztechniken sowie die vor- und zurückspringenden Balkonelmente innerhalb der breiten Gebäudenischen unterstützen die Plastizität und die sinnliche Erlebbarkeit der Gebäudehülle.
Die durch einen Brandfall zerstörte Dachkonstruktion des Gründerzeithauses wurde abgetragen und durch eine zweigeschossige Stahlrahmenkonstruktion ersetzt. Um Gewicht einzusparen wurden alle weiteren konstruktiven Bauteile als Holzkonstruktion ausgeführt. Die vierköpfige Familie wünschte sich eine offene, ineinanderfließende Raumfolge. Ungewöhnlich hohe Anforderungen an die Sicherheitstechnik und eine hochwertige gebäudetechnische Ausstattung sind weitere Merkmale dieses Projekts.
Jan Fitzner und Clemens Woltereck
2011