
Als Architekten fühlen und sehen wir Räume bevor sie existieren. Dabei nutzen wir unsere Raumerfahrungen und unsere Kenntnis über Proportion, Belichtung und Materialfügung.
Mit dem Anspruch an die Nützlichkeit und Schönheit des Gebäudes verbinden wir eine konstruktiv sinnvolle Bauweise. Dieser Anspruch hat Tradition und so wurden bereits vor über 2000 Jahren von Vitruv drei Hauptanforderungen an die Architektur gestellt: Firmitas (Festigkeit), Utilitas (Nützlichkeit) und Venustas (Schönheit).
Wir versuchen die Bedeutung der Anforderungen im Entwurfsansatz herauszustellen und konsequent in der Materialwahl und Detailausbildung zu übersetzen.
Prof. Hans M. Sauter
Um die gewünschte Qualität in der Architektur umzusetzen führen wir unsere Entwurfsideen im Detail und auf der Baustelle fort.
Bauen im Bestand
Gebaute, gute Beispiele. Kunst als Denkanstoß und Grundlage unserer Arbeit.
Die Natur als unentbehrliche Kulisse und als Raumerfahrung.
Das Entwurfskonzept geht von einer Weiterführung der additiven Gebäudestruktur im vorgefunden Material des Backsteins aus und führt zu einer offenen, begehbaren Raumfolge von Wege- und Platzverbindungen. Dabei positioniert sich der Neubau neben die ehemalige Vikarie und bildet einen Zwischenraum als Wegeführung und Erschließung der dreiteiligen Gebäudekomposition. Vor dem Eingangsbereich weitet sich der Außenraum auf und bietet eine angenehme Platzsituation die sich zu einer offenen Terrasse mit Blick auf die St. Aloysius Kirche weiterführt.
Der Entwurf folgt dem Ansatz aus den 1950er Jahren mit einem neuen Gemeindehaus als Anbau. Die Umsetzung ist jedoch konsequenter und fügt ein verglastes Foyer zwischen Kirche und neuen, massiven Gemeinderäumen ein. Da das Foyer auch gleichzeitig Saal sein kann ergibt sich eine räumliche Überschneidung zwischen diesen beiden Nutzungsbereichen. Der Neubau spricht eine moderne zeitgemäße Sprache und bildet mit der Backsteinkirche, die 1955 von dem Architekten Kuschel gebaut wurde, ein Ensemble. Die Kirche wird mit einem Neubau ergänzt, der die klare Formensprache übernimmt.
Das neue Gemeindehaus bildet zusammen mit der Philipp-Nicolai-Kirche ein Ensemble, wobei die Wirkung und Dominanz der Kirche durch den straßenräumlichen Rücksprung des Gemeindehauses noch verstärkt wird. Das Gemeindehaus übernimmt die Gliederung der Strebepfeiler der Kirche. Diese Struktur wird in eine moderne Architektur transportiert und zu einer lebendigen Lichtfuge mit Sonnen- und Schattenspiel. In Ambivalenz zu den Jochen der Kirche teilen die Lichtfugen das Gemeindehaus in 5 Abschnitte, die sich durch das gesamte Gebäude ziehen und im Obergeschoss zwei Einschnitte ausbilden.
EVAREBER Architektur + Städtebau, Liboristraße 16, 44143 Dortmund, e.reber@reber-architektur.de,
www.reber-architektur.de
Eva Reber
2001
BDA Auszeichnung guter Bauten 2014
BDA Anerkennung guter Bauten 2010
Vorbildliche Bauten NRW 2010
KünstlerinnenPreis NRW 2010 im Bereich Baukunst
alte und neue Kunst, Band 49
Moderner Sichtbeton im Dialog